Konzeption des Städtischen Kindergartens Lauingen
von Christine Pohl und Karin Zickert
Beim Kapitel zwei wirkte Frau Renate Bese, ehemalige
Spielkreisleiterin und Mitbegründerin der ursprünglichen
Einrichtung, mit.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Entstehung und Entwicklung der Kindertagesstätte Lauingen
3. Unsere Aufgaben und Ziele
3a Lebenssituation der Kinder
3b Rechte der Kinder
3c Erziehungsstil und - ziele
3d Arbeitsweisen
4. Allgemeine Informationen über unsere Einrichtung
4a Rahmenbedingungen
4b Tagesablauf
4c Einzel - und Besonderheiten
5. Mitarbeiterinnen
6. Eltern ( - mit -) arbeit
7. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
8. Unser Kindergarten im Dorfgeschehen
9. Literatur und Quellen
1. Vorwort
Der Kindergarten versteht sich in seiner Erziehungsarbeit als
familienergänzende Einrichtung. Das Kinder - und Jugendhilfegesetz
hält im 8. Buch des Sozialgesetzbuches fest, daß jedes Kind ein Recht
auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer
eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit hat.
Wir bemühen uns:
1. Junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen
Entwicklung zu fördern und dazu beizutragen,
Benachteiligungen zu vermeiden oder abzubauen.
2. Eltern und andere Erziehungsberechtigte bei der Erziehung
zu beraten und zu unterstützen.
3. die Kinder vor Gefahren für ihr Wohl zu schützen.
4. dazu beizutragen, positive Lebensbedingungen sowie eine
kinder- und familienfreundliche Umwelt zu erhalten und zu
schaffen.
Daraus ergibt sich der sozialpädagogische Auftrag, der sowohl die
Bildungsarbeit des Kindergartens in Bezug auf die Stärkung der Ich- ,Sozial- und Sachkompetenz umfasst als auch die Wahrnehmung und Aufarbeitung sozialer Defizite aus dem Elternhaus.
Diesen Zielen haben wir auch unser Motto gewidmet:
Bleibe an meiner Seite,
auf meiner Wegstrecke,
die ins Ungewisse führt.
Bleibe an meiner Seite,
bis ich selbst
das Ziel erkennen kann.
Du, mein Freund,
bleibe an meiner Seite,
bis ich morgen meinen Weg
allein gehe.
Bleibe an meiner Seite
und ich werde übermorgen
dich begleiten.
Margot Bickel
Wir haben aus genannten Gründen eine vorläufige, pädagogische
Konzeption erstellt. Vorläufig deshalb, weil wir Flexibilität als einen
Eckpunkt unserer Arbeit ansehen. Die Voraussetzungen der
Konzeption verändern und erneuern sich ständig durch unterschiedliche Kinder , Eltern und Erzieher.
Die Konzeption dient als „Visitenkarte“ unserer Einrichtung.
Beschäftigt man sich mit der Formulierung der eigenen Arbeit, denkt
man auch über mögliche, produktive Veränderungen nach. Weiterhin dient die Konzeption der Untermauerung der Teamarbeit, denn nur wenn man sich einig ist, kann man gemeinsam tätig sein.
2. Entstehung und Entwicklung der Kindertagesstätte
Lauingen
Im Sommer 1973 wurde der damalige Spielkreis Lauingen von
Bürgermeister Heinz Bartholomäus ins Leben gerufen. Ähnliche
Spielkreise waren schon in anderen Dörfern entstanden. Die
Nachfrage war auch in Lauingen vorhanden und so wurde damals, im August 1973, die erste Spielkreisgruppe unter der Leitung von Frau Renate Bese unter Mithilfe von Frau Hanna Schnelle mit
20 Kindern eröffnet.
Untergebracht waren die Kinder im Schulgebäude am Lutterstieg in
einem Nebenraum der Klassen, wo der Spielkreis bis 1995 blieb.
Damals war die Gemeinde Lauingen der Träger des Spielkreises, was
sich mit der Eingemeindung Lauingens änderte. Nun übernahm die
Stadt Königslutter die Trägerschaft. Von 1973 bis 1989 fand der
Spielkreis dreimal wöchentlich von 14.00 - 17.00 statt, danach von
montags bis freitags zur gleichen Zeit.
Im Herbst 1994 beschloss der Rat der Stadt Königslutter die
Umwandlung des Spielkreises Lauingen in einen Kindergarten. Dazu
sah man die räumliche Trennung von der Schule durch eigenes
Gebäude und Gelände vor. Dieser Beschluß wurde ab August 1995
realisiert. Die Bauarbeiten fanden am 17.8.1996 durch eine offizielle
Einweihung ihren Abschluss.
Seit August 1996 besteht nun der Kindergarten Lauingen mit einer
Gruppe von 25 Kindern in eigenen Räumen und dazugehörigem
Gelände an der Kornstrasse 6. Die unmittelbare Nachbarschaft zur
Schule stellt im Dorfbild eine funktionelle Einheit dar.
Im Laufe der Jahre waren viele Mitarbeiterinnen in Spielkreis und
Kindergarten an seiner Entstehung und Entwicklung beteiligt und
mitverantwortlich.
An dieser Stelle bedanken wir uns nach über 25 Jahren im Namen
aller Kinder.
Mitarbeiterinnen in den Gruppen von 1973 bis heute:
73-84 Bese - Schnelle
84-87 Friede - Schnelle
87-88 Friede - Nebrich
88-89 Stellow - Nebrich
89-90 Hühne - Nebrich
90-90 Hühne - Andresen
90-91 Pohl - Andresen
91-91 Pohl - Bührig
91-93 Pohl - Hühne
93-94 Kirchner - Hühne
94-94 Kirchner - Zickert
94 bis heute Pohl – Zickert
3. Unsere Aufgaben und Ziele
3a Die Lebenssituation der Kinder
Menschenbild
Das Leben des Menschen in unserer Gesellschaft verläuft sehr
unterschiedlich . Es ist nicht gleich und nicht überschaubar.
Trotzdem gibt es grundlegende Punkte, die unser Leben ausmachen.
Der Mensch ist ein soziales Wesen und kann ohne Mitmenschen
nicht leben.
Jeder Mensch lebt in und von der Natur.
Der Mensch lebt in einem kulturell geprägten Umfeld.
Immer wieder stößt der Mensch in diesen Beziehungen zu
Mitmenschen, zur Natur und zur Kultur an Grenzen.
Unsere übergeordnete Aufgabe ist es, Wege zu finden diese Grenzen
zu akzeptieren, Möglichkeiten zur Problemlösung aufzuzeigen und
die Kinder ihre Persönlichkeit entwickeln zu lassen.
Lebensraum
Im Kindergarten Lauingen zu betreuende Kinder kommen alle aus
einem Dorf, d.h. aus dem ländlichen Lebensraum. Das bedeutet , die
Bindung zur Natur ist noch sehr stark. Die Kinder haben einen
ausgeprägten Bewegungsdrang. Der Ort Lauingen ist von der Größe
her noch relativ überschaubar, daher sind die Kinder zum größten
Teil mit den dörflichen Gegebenheiten vertraut. Elemente wie Wind
oder Wasser, Naturbegriffe aus Flora (wie Getreide und Rüben) oder
Fauna (wie Kühe , Hühner und auch Schweine) sind Dinge des
täglichen Lebens.
Modernes Verkehrsgefüge wie Bahnhöfe, Straßenbahnhaltestellen,
Flughäfen oder Stadtverkehr dagegen sind unseren Kindern
weitgehend unbekannt. Auf diese Bereiche müssen die Kinder erst
vorbereitet, bzw. behutsam herangeführt werden.
Familiäre Situation
Die meisten Kinder unseres Einzugsgebietes kommen aus stabilen
familiären Verhältnissen. Zum größten Teil aus Normal- (Vater -
Mutter und 2 - 3 Kinder) aber auch aus Groß- , Klein- oder Kleinstfamilien
(Mutter bzw. Vater - Kind).
Ausländische Mitbewohner gibt es zur Zeit nicht. Die Wohn- und
Arbeitssituation im Umfeld ist für die meisten Anwohner
befriedigend. Teilweise sind beide Eltern voll berufstätig, im
Allgemeinfall aber nur ein Elternteil. Für Notfälle stehen in den
meisten Familien nahe Verwandte als Aufsichts- oder
Betreuungspersonen zur Verfügung. In vielen Familien sind die
Mitglieder durch Vereine, Institutionen oder Gemeinschaften in das
Dorfleben integriert.
3b Die Rechte der Kinder
Folgende Rechte werden den Kindern, wie 1989 von der UNO
gefordert, in unserer Einrichtung uneingeschränkt gewährt.
1. Gewaltfreie Behandlung
2. Schutz vor Diskriminierung
3. Schutz vor wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung
4. Freie Meinungsäußerung, Information und Gehör
5. Kontakt zu den Eltern
6. Schutz und Hilfe bei Kriegen, Katastrophen und auf der
Flucht
7. Gesundheit
8. Spiel und Freizeit
9. Bildung
Über diese Rechte hinaus bezieht sich unsere Konzeption auf das
Grundgesetz Deutschlands
3c Erziehungsstil und -ziele
Unsere Erziehungsweise lässt sich, um sie theoretisch zu formulieren,
am ehesten nach der Studie von Kurt Levin einordnen. Wir bemühen
uns um den demokratischen ( sozialintegrativen) Erziehungsstil,
welcher sich durch folgende Merkmale auszeichnet:
• Die Erzieherinnen geben einen Überblick über die gesamten
anstehenden Aktivitäten
• Sie geben eher Anregungen und weisen nur auf verschiedene
Möglichkeiten des Tuns hin.
• Sie greifen sparsam ein
• Lob und Tadel sind objektiv und sachbezogen
• Sie üben konstruktive Kritik
Wesentliche Konsequenzen für das Gruppenverhalten sind bei
diesem Erziehungsstil:
• eher spontanes Verhalten und Initiative
• vielfältige und individuelle Verhaltensweisen
• zufriedene Atmosphäre
• partnerschaftlicher Kontakt zu den Erzieherinnen
• Überwiegen freundlicher und hilfsbereiter Kontakte
• hohe Gruppenmoral
• geringe Produktmenge bei höherer Qualität ( z.B. bei
Bastelangeboten)
• Arbeitsintensität unabhängig von der Anwesenheit der
Erzieherinnen
Durch diesen Stil versuchen wir folgendes Hauptziel zu erreichen:
Die Kinder sollen - selbstbewußte - Menschen werden, die aktiv am
Leben teilnehmen können. Dieses Ziel lässt sich anhand unserer
Praxis folgendermaßen differenzieren:
Die Kinder sollen in der Lage sein
• sich in Situationen und in ihrem Handeln bewusst zu erleben
• Gefühle und Gefühlszustände wie z.B. Angst, Enttäuschung, Wut,
Zorn, Traurigkeit, Freude u.ä. bei sich selbst zu akzeptieren, zu
erleben und letztlich sich mitteilen zu können
• eine unter Umständen belastende Lebenssituation
( problematische Familiensituation, Änderung des Umfeldes) bei
sich selbst und bei anderen zunächst einmal zu akzeptieren
• sich realitätsgerecht zu verhalten,d.h. sich auch in
Alltagssituationen (z.B. Straßenverkehr) allein zurechtzufinden
• Verantwortung zu tragen (z.B. Aufgabenstellungen oder
Mitteilungen an die Eltern weitergeben)
• Störungen und Schwierigkeiten anderer Kinder zu akzeptieren
und sie als Person zu respektieren
• aktuelle Konfliktsituationen anzunehmen, auszutragen und
befriedigend zu lösen
• im Gruppenrahmen Beziehungen zu Gleichaltrigen und
Erwachsenen aufzubauen
• eigene Interessen und Bedürfnisse vorzubringen und
gegebenenfalls durchzusetzen versuchen
• Freizeitaktivitäten gemeinsam zu planen und durchzuführen
• ideelle Werte nicht von materiellen Werten überdecken zu lassen
Dieser Katalog ließe sich sicher noch ergänzen, gibt aber unserer
Meinung nach eine Grundrichtung vor, die einzuschlagen uns
erstrebenswert erscheint.
3d Arbeitsweisen
Der Wert jedes Kindes wird bei uns geschätzt . Dadurch gewinnen
die Kinder Selbstvertrauen, Sicherheit und Selbständigkeit. Lob und
Bestätigung unterstützen sie bei diesem Prozess und stärken ihr
Selbstvertrauen. Es ist uns wichtig, jedes Kind anzunehmen. Der
Körperkontakt, die sprachliche Zuwendung, das Zuhören, die Gestik
und Mimik sind hierbei grundlegende Bestandteile. Durch die eigene
Einstellung und unser Vorbild übernehmen wir eine bedeutende
Rolle in der Erziehungsarbeit. Wir bemühen uns um die Vermittlung
einer positiven Einstellung zum Leben, zur Achtung vor der Natur
und dem Menschen. Durch Wort, Lied, Spiel und Feiern von Festen
bringen wir den Kindern die Grundinhalte unseres kulturellen
Lebens nah. Die verschiedenen Lebenssituationen der Kinder
werden berücksichtigt.
Auf der Basis der eigenen Erfahrugen kann das Kind sich auf seine
Weise die Welt erobern und sein Weltbild aufbauen. Zur gesunden
Entwicklung des Kindes gehört als wichtigste Voraussetzung die
SeIbstständigkeit. Jedes Kind bringt beim Eintritt in den
Kindergarten eine eigene Selbstständigkeit mit - das eine mehr,das
andere weniger. Wir fördern die Selbstständigkeit des Kindes, indem
es Raum und Zeit hat, sich in verschiedenen Bereichen wie Spiel,
Bewegung oder Beschäftigung auszuprobieren. Nicht die Leistung
oder das Produkt wird bewertet,sondern das Bemühen und die
Ausdauer, die das Kind für seine Tätigkeit einsetzt. Das Kind wird
angeleitet seiner Entwicklung entsprechende Aufgaben zu
übernehmen. Sicherheit und Vertrauen zu anderen Menschen sind
zwei wichtige Grundvoraussetzungen, die es dem Kind erleichtern,
sich in einer größeren Gruppe von Kindern zurechtzufinden.
Im Umgang mit anderen Kindern werden Tag für Tag in
unkomplizierter Weise soziale Verhaltensformen eingeübt. Das Spiel
in der altersgermischten Gruppe nimmt hier einen hohen Stellenwert
ein. Die Fähigkeit und die Bereitschaft des Kindes Bedürfnisse,
Wünsche, Interessen, Erwartungen und Gefühle anderer
wahrzunehmen und im eigenen Verhalten angemessen zu
berücksichtigen, entwickelt sich in kleinen Schritten.
Die Kinder sollen lernen, in einer großen Gemeinschaft zu leben, in
der sie Verantwortung gegenüber sich und dem anderen aufbauen
müssen.
Dazu brauchen wir Regeln, die eingehalten werden müssen, aber
auch hinterfragt und gemeinsarn neu gestaltet werden können. Durch
Absprachen, die gemeinsam getroffen werden, bekommt das Kind
die Sicherheit, dass es sich für Neues öffnen kann, dass es fragt,
Zusammenhange erkennt und motiviert ist, dazuzulernen.
Das bedeutet, dass das Kind Einfluss auf Entwicklungen und
Entscheidungen im Kindergarten nimmt.
Mit allen Sinnen spielen ist meistens auch sinnvolles Spielen. Wenn
es uns gelingt, Kinder mit allen Sinnen für ihre Umwelt sensibel zu
machen, dann sind die entscheidenden Grundlagen für die
angestrebte Sensibilisierung auf die Probleme unserer Umwelt und
für ein angemessenes Verhalten in dieser Umwelt und ein
Zusammenleben mit Menschen, Tieren und Pflanzen gegeben. Was
Umwelt ist, wie schön Umwelt ist, wie sich diese Umwelt überhaupt
erfahren und erleben lässt, das wird erst durch bewusstes Tun mit
allen Sinnen begreifbar. Eben durch bewusstes Hören, Sehen,
Riechen, Schmecken und Fühlen.
In dieser fern-sehenden, -sprechenden und -schreibenden Welt bemühen
wir uns,
den Kinden auch das Greifbare zu vermitteln, das heißt eine Welt, die
man
anfassen, fühlen und riechen, in der man sich bewegen kann.
Kinder brauchen die Gelegenheit, die Welt unmittelbar
wahrzunehmen, sich in ihr zu spüren, die Grenzen zwischen sich und
der Welt am eigenen Körpern zu erfahren.
Der Umgang mit der Welt muss ihnen die Aneignung der
Wirklichkeit ermöglichen.
4. Informationen über unsere Einrichtung
4a Rahmenbedingungen
Rechtsträger
Stadt Königslutter am Elm
Markt 1 + 2
38154 Königslutter
Unser Haus:
Umbau 1995. Eröffnung 1996
Lage:
Am Ortsrand des Dorfes, an der Hauptstraße (der Kornstrasse), in unmittelbarer Nachbarschaft der Schule. Für Spaziergänge bieten sich der große Spielplatz, das Auffangbecken, Wälder und Felder an, die alle leicht zu erreichen sind.
Räumlichkeiten:
Vor dem Gruppenraum befindet sich unsere Garderobe, an die sich
Kinder- und Personaltoiletten anschließen. Zum Spielen im Freien
steht den Kindern ein angrenzendes Außengelände zur Verfügung.
Im Gruppenraum gibt es eine Küchenzeile. Ein Büro und einen
Abstellraum findet man im Eingangsbereich.
Kinder:
Aufgenommene Kinder: 2
Zugelassene Höchstzahl 25 + mit Einzelaufnahmegenehmigung des
Landesjugendamtes
Die Kinder, die unseren Kindergarten besuchen, sind in der Regel
drei bis sechs Jahren alt. Unsere einzige Gruppe ist von ihrer
Zusammensetzung her alters- und geschlechtsgemischt. Die
Aufnahme der Kinder erfolgt unabhängig von der Konfession.
Krankheiten:
Ein Tag im Kindergarten ist sehr anstrengend. Deshalb werden
Kinder, die kränkeln, d.h. Kinder die fiebern, stark erkältet sind usw.
bei uns nicht betreut.
In diesem Zustand fühlen sich Kinder zu Hause am wohlsten. Die
Ansteckungsgefahr für die gesunden Kinder ist außerdem sehr groß.
Darum bitten wir die Eltern: Lassen Sie Ihr Kind im Krankheitsfall
zu Hause!
Bei ansteckenden Krankheiten wie Windpocken, Röteln, Scharlach
u.a. dürfen die Kinder den Kindergarten nach ihrer Genesung wieder besuchen, wenn der Hausarzt dieses bescheinigt.
Das Gleiche gilt für Läuse und Flohbefall. Bei allen Erkrankungen
und anderen Ausfällen soll die Einrichtung benachrichtigt werden.
4b Tagesablauf
Von 8:00 – 9:00 Uhr werden die Kinder gebracht. Unser Tagesablauf
ist so gestaltet, dass sich ruhige und aktive Spielphasen abwechseln.
Das Freispiel, Essen, angeleitete Beschäftigungen, geplante
Aktivitäten, Spielen im Freien und Stuhlkreis bieten dem Kind einen
ausgewogenen Rhythmus.
Im Gruppenraum gibt es verschiedene Bereiche, wie z.B. Maltisch,
Bauecke, Puppenwohnung, die von den Kindern genutzt werden
können. Außerdem bieten der Flur, der Windfang und das
Außengelände weitere Spielmöglichkeiten. Während der
Freispielphase bestimmen die Kinder den Spielort, das Spielmaterial
und den Spielpartner selbst.
In den ersten Monaten im Kindergarten sollen sich die Kinder
zunächst orientieren und sich in die neue Umgebung einfinden.
Später ergeben sich aus einzelnen „Beobachtern“ Kleinstgruppen, die
gemeinsamen Interessen nachgehen.
Nach dem gemeinsamen Frühstück schließt sich ein Stuhlkreis mit
Gesprächen, Bilderbuchbetrachtungen, Liedern, Kreisspielen oder
ein Spaziergang an.
Nach dem Stuhlkreis bis 12.00 Uhr wird je nach Wetter auf dem
Außengelände oder im Gruppenraum gespielt.
Angeleitete Beschäftigungen, finden entweder während der
Freispielphase in Kleingruppen oder nach dem Stuhlkreis statt.
Bis 12.00 Uhr werden alle Kinder abgeholt.
Damit die Aufsichtspflicht der Erzieherinnen gewährleistet wird,
sollen die Kinder nach der Eingewöhnungsphase, die imrner noch
ein wenig mehr Zeit, Zuwendung und Verabschiedung benötigt,
immer zu den Erzieherinnen in den Gruppenraum geschickt werden.
Die Aufsichtspflicht endet mit der Übergabe des Kindes an die
Eltern. Bei Eltern- / Kind-Veranstaltungen liegt die Aufsichtspflicht
bei den Eltern.
Sollten die Kinder einmal von anderen Personen abgeholt werden,
bitten wir die Eltern, uns dies rechtzeitig mitzuteilen.
4c Einzel - und Besonderheiten im Gruppengeschehen
1. Wir bereiten unser Frühstück gemeinsam mit den Kindern vor.
Um es abwechslungsreich, ausgewogen und ansprechend gestalten
zu können, sammeln wir monatlich 0.60 Euro pro Tag ein.
Entschuldigte Fehltage werden abgezogen.
2. Für den Geburtstagskalender der Kinder benötigen wir ein Foto.
3. Im Kindergarten brauchen die Kinder Hausschuhe
4. Für die jüngeren Kinder benötigen wir für „Kleine Unfälle“
einmal Wäsche zum Wechseln.
5. Bei Geburtstagen richten wir uns nach den Wünschen der Kinder.
Bitte sprechen Sie uns rechtzeitig wegen der Gestaltung an. Bitte
keine Süßigkeiten.
6. Kinderfahrzeuge dürfen nicht auf dem Kindergartengelände oder
dem Bürgersteig abgestellt werden. Deshalb bleiben sie, wie auch
bei den Schulkindern, zu Hause.
7. Da wir fast jeden Tag rausgehen, ziehen Sie Ihr Kind bitte immer
dem Wetter entsprechend an. Gummistiefel und Matschhosen
können im Kindergarten deponiert werden.
8. Aus gruppenpädagogischen Gründen bringen die Kinder kein
Spielzeug von zuhause mit.
9. Wir arbeiten im Kindergarten nach einem grobstrukturierten
Jahresplan, z.B.
• Dezember Adventszeit, Weihnachten
• Januar Nachbereitung von Weihnachten, Winter, Schnee
• Februar Fasching, allgemeine Themen wie z. B. Feuerwehr
• Polizei u.ä.
• März Frühling
• April Ostern
• Mai Natur ( Garten , Blumen) Bauernhof
• Juni Sommer, Verkehrserziehung, bezogen auf den
• Schulanfang
• Juli Urlaubszeit (Meer, Berge u.ä..)
• August Einführung der neuen Kinder
• September Ernte, Obst
• Oktober Herbst, Wetter
• November Martinsfest, Laternenzeit
Es werden hierzu einzelne Aktivitäten aufgezeigt, die je nach
Gegebenheit in den Tagesablauf integriert werden.Trotzdem
greifen wir jede Situation auf, die die Kinder in irgendeiner Weise
betreffen (z.B. Hochzeiten, Schwimmunterricht, Zoobesuch,
Krankenhausaufenthalt, Katastrophen in aller Welt wie
Überschwemmungen) und helfen den Kindern durch Gespräche
und geeignete spielerische Projekte bei der Alltagsbewältigung.
Teilen Sie uns deshalb etwaige Besonderheiten mit.
10.Unser Essensplan sieht zur Zeit wie folg t aus:
Montag Toast oder Knäckebrot mit Belag ( Käse, verschiedene
Wurstsorten , Marmelade , Honig, Obst oder
frisches Gemüse)
Dienstag diverse Flakessorten mit frischer Vollmilch
Mittwoch frische Brötchen mit Belag (siehe Montag )
Donnerstag frisch Gekochtes oder Gebackenes nach Absprache
und unter Mithilfe der Kinder
Freitag Toast oder Knäckebrot mit Belag
Dazu trinken wir Mineralwasser, Saft, Tee oder Milch.
Sollte jemand etwas nicht mögen, bieten wir als Alternative
immer Knäckebrot an.
11.Für Fragen und Gespräche stehen wir Ihnen gern telefonisch
unter 05353 / 96962 oder persönlich nach Absprache zur
Verfügung.
12.Im Winterhalbjahr , beginnend nach den Herbstferien, gehen wir
im Saal vierzehntägig zur Spiel- und Sportstunde von
ca. 11:00 Uhr bis 12:00 Uhr. Bitte holen Sie an diesen Tagen die
Kinder ab 11:55 Uhr am Saal ab.
13.Das Zähneputzen erfolgt nach dem Frühstück. Eingeführt wird es
vom Zahnprophylaxeteam des Gesundheitsamtes Helmstedt. Die
Kinder üben es selbständig aus, kleine Hilfestellungen werden von
den Erzieherinnen gegeben.
5. Die Mitarbeiterinnen
Für die Reinigung des Kindergartens ist eine Raumpflegerin
zuständig.
Praktikanten /- innen haben in unserer Einrichtung die Möglichkeit,
einen Einblick in den Erzieherberuf zu erhalten oder ein
Berufspraktikum zu absolvieren.
Unsere Gruppe ist während der Öffnungszeiten von zwei
pädagogischen Fachkräften, Christine Pohl als Erzieherin und Karin
Zickert als Kinderpflegerin, besetzt.
Darüber hinaus müssen von beiden Erzieherinnen Vorbereitungsund
von Christine Pohl die anfallenden Leitungsaufgaben
übernommen werden.
Zu den Vorbereitungsaufgaben gehören:
• die Vor- und Nachbereitung der Gruppenarbeit
• die Zusammenarbeit untereinander und mit den Eltern
• die Zusammenarbeit mit der Schule und anderen Einrichtungen
• die Mitwirkung bei der Ausbildung der Praktikanten
Um in unserer pädagogischen Arbeit lebendig zu bleiben, ist die
Zusammenarbeit untereinander sehr wichtig. Feste und Feiern
werden gemeinsam geplant.
Der Kindergartenalltag mit seinen Abläufen, Regeln und
Problematiken wird besprochen und geplant. Durch Gespräche und
Gedankenaustausch bringt sich jeder in die Arbeit ein. Dadurch
entwickeln sich vielfältige Möglichkeiten mit den Kindern zu
arbeiten, eingefahrenen Verhaltensweisen wird entgegengewirkt.
Auch Fortbildungen sind sehr wichtig um unsere Fachkompetenz zu
erweitern. Organisatorische, gruppenbetreffende Belange werden
besprochen und bearbeitet.
Einkäufe, Bestellungen und Abrechnungen werden größtenteils
gemeinsam erledigt.
6. Eltern-(mit)-arbeit
Elternabende geben Gelegenheit zum Kennenlernen, zum
Erfahrungsaustausch und zur gemeinsamen Auseinandersetzung mit
organisatorischen Fragen. Auf tatkräftige Mithilfe der Eltern bei der
Gestaltung, Organisation und Ausrichtung von Festen und Feiern
sind wir angewiesen. Es ist uns ein Anliegen, mit den Eltern im Laufe
des Jahres ausführliche Gespräche zu führen. Unsere Beobachtungen
über Freundschaften, Vorlieben und Entwicklungsstand des Kindes
sind Hilfsmittel, die die Erziehung der Eltern bereichern können.
Fragen der Eltern sind erwünscht. Es besteht die Möglichkeit, beim
Abholen der Kinder über Aktuelles zu sprechen. Für längere
Gespräche müssen allerdings Termine abgesprochen werden.
In jedem Kindergartenjahr werden ein Elternvertreter oder eine
-vertreterin und ein Stellvertreter oder eine Stellvertreterin von der
Elternschaft gewählt. Die Elternvertreter/-innen aller Einrichtungen
bilden den Stadtelternrat, der sich mit Kindergartenbelangen des
gesamten Stadtgebietes beschäftigt. Außerdem vertreten sie die
Elternschaft in Bezug auf Wünsche und Anregungen und beteiligen
sich an der Organisation und Durchführung von Fahrten und Festen.
Probleme und Belange einzelne Kinder betreffend werden von deren
Eltern und Erzieherinnen intern besprochen.
Persönliche Probleme mit dem Personal werden mit Herrn Borchers
von der Stadtverwaltung diskutiert.
Zur Beiratssitzung treffen sich Elternvertreter/-innen, Vertreter des
Trägers und Mitarbeiterinnen des Kindergartens in Zukunft bei
Bedarf. In den Sitzungen wird über wichtige Belange, wie z.B.
größere Anschaffungen, Reparaturen und Termine beraten.
7. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Wir sind um enge, rege Zusammenarbeit mit folgenden Institutionen
bemüht:
• Kinderärzte und familienunterstützende Beratungsstellen
• Gesundheitsamt Helmstedt mit dem Zahnprophylaxeteam zur
Unterstützung der Individual- und Zahnhygiene
• Kindergärten und Spielkreise innerhalb der Stadt Königslutter
zwecks Erfahrungs -und Informationsaustausch
• Polizei Königslutter: Lokale Verkehrserziehung
• Sprachförderung: Bei Sprachstörung einzelner Kinder
• Vereine und Verbände innerhalb des Ortes, z.B. Freiwillige
Feuerwehr Lauingen
• Evangelische Kirchengemeinde Lauingen mit Pfarrer
Sledzianowski: gemeinsamer Martinsgottesdienst
• Grundschule Lauingen
Die Zusammenarbeit mit der Grundschule Lauingen erachten wir für
sehr wichtig, da deren Tätigkeit in Zusammenhang mit dem
Bildungs- und Erziehungsauftrag unserer Einrichtung steht.
Sie besteht in unserem Fall aus:
• der Möglichkeit von Hospitationen (Beobachtung von
Schulanfängern durch die Lehrer), dem Austausch von
Informationen über die Kinder nur nach Absprache mit den
Eltern und vertraulich!
• Besuch der ersten Schulklasse mit den Schulanfängern, um die
Räumlichkeiten, Gegebenheiten und die Lehrer kennenzulernen.
• gemeinsame Gespräche zwecks Informations - und
Gedankenaustausch
• Stellungnahme über die Schulfähigkeit der Kinder
Wir bemühen uns, die Kinder in allen Bereichen auf die Schule
vorzubereiten. Gibt das Verhalten oder die Entwicklung einzelner
einzuschulender Kinder im sozial- emotionalen, kognitiven,
motorischen oder sprachlichen Bereich zu Bedenken Anlass, wird
zunächst einmal rechtzeitig mit den Eltern Kontakt zwecks
möglicher Förderungsmöglichkeiten aufgenommen.
Schulfähigkeit ist das Ergebnis eines Lernprozesses, der als
Zusammenspiel zwischen Person und Umwelt abläuft. Sie wird als
„Summe der Voraussetzungen, die ein Kind zum erfolgreichen
Durchlaufen des jeweils üblichen Erstunterrichts mitbringen soll“
definiert. Die Grundschule knüpft an die Lernerfahrungen und
Lernfähigkeit der Kinder an. Wichtig ist vor allem, dass die Lern –
und Leistungsbereitschalt ausgeprägt ist. Eine vertrauensvolle
Kooperation, die zwischen Eltern, Erzieherinnen und Lehrern
bestehen soll, hilft, das Kind dort abzuholen, wo es in seiner
Entwicklung steht.
8. Unser Kindergarten im Dorfgeschehen
Unsere Einrichtung ist seit ihrer Entstehung aktiv in das Dorfleben
integriert.
Der Kindergarten mit Kindern, Eltern und Erzieherinnen richtet
Frühlings- und Sommerfeste aus. Er wirkt bei Festlichkeiten wie dem
Kinderfest mit und gestaltet Feiern wie zum Beispiel die
Weihnachtsfeier für ältere Mitbürger durch kleine Einlagen mit.
Eigene Aktivitäten wie das Martinsfest oder der Kinderfasching für
alle Kinder des Ortes werden mit den Eltern organisiert, geplant und
durchgeführt.
An Veranstaltungen wie Demonstrationen der Freiwilligen
Feuerwehr Lauingen über Brandbekämpfung sind wir ebenfalls sehr
interessiert dabei.
Auch an der Einschulung nimmt immer jemand vom Kindergarten
teil.
Nur durch die Zusammenarbeit und Mithilfe aller Bewohner können
dörfliche Feste und Feiern gelingen, worum sich der Kindergarten
immer bemüht hat.
Es würde uns freuen, wenn sich weiterhin so viele Menschen aktiv
an der Arbeit mit und für unsere Kinder beteiligen würden.
9. Literatur und Quellenangabe
Für die Erstellung dieses Konzepts sind folgende Bücher und
Gesetzesvorlagen herangezogen worden:
• Richtlinien für Tageseinrichtungen in Niedersachsen
• Kinder - und Jugendhilfegesetz (KJHG) des Sozialgesetzbuches
• Informationsschrift über die Zusammenarbeit zwischen
Kindergarten und Grundschule von der Bezirksregierung
Lüneburg
• UNO-Charta über die Rechte aller Kinder dieser Erde
Fachbücher: Sigurd Hebenstreit: Kindzentrierte Kindergartenarbeit
Herder Verlag
Renate Zimmer: Handbuch der Sinneswahrnehmung
Herder Verlag
Michael Behr und Judith Walterscheid: Einfühlendes
Erzieherverhalten - Kramer Beltz Verlag